Beobachtungsplatz

Beobachtungsstation Güntisberg, Wald ZH.

Beobachtungsstation Guentis

 

In früheren Jahren beschränkten sich die Aktivitäten der AGZO auf einige wenige, vereinsinterne Beobachtungsabende, hauptsächlich bei Robert Germann, Im Nahren, oberhalb Wald. Zudem wurde einmal im Jahr vorwiegend im Gebiet des Bachtels eine öffentliche Beobachtung organisiert. Teleskope standen damals an diesen Veranstaltungen keine im Einsatz. Die interessierten Besucher nahmen ihre Feldstecher mit und ihnen wurde vermittelt, was für Himmelsobjekte diesen Geräten zugänglich sind.

Immer mehr setzte sich die Idee aktiver Mitglieder durch, eine eigene Beobachtungsstation anzustreben. Die Realisierung einer Sternwarte ist aber ein sehr aufwändiges und kostspieliges Unterfangen. Die Wahl des Standorts abseits von störendem Licht, was zwangsläufig auch ausserhalb der Bauzone bedeutet, der Zugang und die damit verbundenen enormen Kosten, setzten den Plänen und Vorstellungen enge Grenzen.

Es muss als einmaliger Glücksfall betrachtet werden, als es 1992 nach jahrelangem Erkunden der weiteren Umgebung von Wald gelang, auf dem Güntisberg ein Stallgebäude für unsere Zwecke ausfindig zu machen. Verhandlungen mit der Eigentümerin ergaben sehr bald, dass wir einen Teil des Gebäudes, den ehemaligen Kuhstall, mietweise übernehmen konnten. Die einzige Auflage besteht darin, dass der Raum jederzeit mit einem Rückbau wieder seiner ehemaligen Bestimmung übergeben werden kann.

In der Planungsphase 1992 wurden die Umbaukosten errechnet. Die Gemeinde Wald erteilte uns die Bewilligung zur Nutzungsänderung und im selben Jahr hiess die ausserordentliche Generalversammlung der AGZO das Projekt einstimmig gut. Noch im Herbst 1992 wurde mit der Realisierung unseres Vorhabens begonnen, die alten Stalleinrichtungen wurden entfernt und der Raum gereinigt. Mit Unternehmern von Wald, die uns ihre Leistungen zu sehr kostengünstigen Bedingungen anboten, konnten die hauptsächlichsten Bauarbeiten ausgeführt werden. Die bescheidenen Finanzen der AGZO erforderten aber zudem ein grosses Mass an Fronarbeit.

1993 wurde die Beobachtungsstation im Beisein der Bevölkerung der Aussenwacht Güntisberg ihrer Bestimmung übergeben. Zur Verfügung standen nun ein Lokal für Zusammenkünfte, Vorträge, Filmvorführungen, eine kleine Bibliothek und Raum zur Aufbewahrung der Teleskope. Auf der Ostseite konnte der grosse Beobachtungsplatz in Betrieb genommen werden.

Schon bald erwies sich in der Praxis die Beobachtung der Himmelsobjekte, welche tief im Westen stehen als schwierig. Das Stallgebäude und der grosse Nussbaum verdecken die freie Sicht. 1997 wurde die Anlage um den Beobachtungsplatz West erweitert. Damit haben wir die Beobachtungsmöglichkeiten bedeutend vergrössert. Bei einem grossen Besucherinteresse können zudem Gruppen gebildet und auf die zwei Plätze verteilt werden.

Die Beobachtungsstation Güntisberg, wie sie sich heute präsentiert, erfüllt unsere Erwartungen voll. Sie bildet einen harmonischen Kompromiss zwischen dem Wünschbaren und dem Machbaren. Sie liegt abseits von stark störenden Lichtquellen, ist aber gut erreichbar. Es ist uns gelungen, die ganzen Umbaukosten ohne Subventionen und ohne fremde Hilfe mit unseren vereinseigenen Mitteln zu bestreiten. Es gelingt uns auch immer wieder, den Aufwand für den Betrieb und Unterhalt der Station mit freiwilligen Spenden öffentlicher Beobachtungsabende und mit finanziellen Zuwendungen unserer AGZO-Mitglieder selber zu decken. Mit der Vermieterin, Frau Martha Genelin, pflegen wir ein freundschaftliches Verhältnis.

Im Laufe der Jahre haben wir den Teleskoppark mit vereinseigenen und privaten Instrumenten kontinuierlich erweitert. Es stehen Geräte unterschiedlichster Bauart und Grössen im Einsatz. Bei Tagbeobachtungen verfügen wir über ein spezielles Sonnenteleskop. Für den Besucher bedeutet dies, dass er ohne Zeitdruck in aller Ruhe die Schönheiten des gestirnten Himmels geniessen kann.

Seit der Eröffnung haben uns an den öffentlichen Beobachtungsabenden eine grosse Zahl Interessierter auf dem Güntisberg besucht. Spezielle Führungen mit Schulen, Vereinen, Firmen und Gruppen sind nach wie vor sehr beliebt. Wir sind gerne bereit, Termine ausserhalb der öffentlichen Beobachtungen, zu vereinbaren.

 

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(C)Ernst Blättler