Peter Waldvogel |
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Nach jahrelanger Beobachtung kosmischer Objekte, kam in mir der Wunsch auf, diese Gebilde auch fotografisch fest zu halten. Zu diesem Zweck kaufte ich mir ein computergesteuertes Meade LX200 Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von 30 cm Zu fotografieren begonnen habe ich dann mit einer alten Konica Spiegelreflexkamera und unterschiedlich empfindlichen Filmen.
Als "Einsteiger" Objekt eignet sich der Mond hervorragend. Es braucht nur kurze Belichtungszeiten und auch das Fokussieren, eigentlich das Schwierigste am Ganzen, geht relativ problemlos. Die Kamera wird einfach mittels Adapter am Fernrohr, welches dann zum Riesenteleobjektiv wird, befestigt und los geht's. (Fokalfotografie) Mit dieser Methode können auch Sonnenflecken abgelichtet werden.
Der nächste Schritt sind dann Sternfeldaufnahmen, z.B. aus der Milchstrasse oder aber Galaxienhaufen. Dabei wird die Kamera mit einem Normal- oder Teleobjektiv auf das Fernrohr montiert, welches dann als Leitrohr dient. (Piggyback)
Schwieriger wird es, wenn man mittels Fokalfotografie Gas- und Staubnebel oder Galaxien auf Film bannnen möchte. Dazu braucht es ein Leitfernrohr, welches mit Rohrschellen auf dem Teleskop montiert wird und mit einem beleuchteten Fadenkreuzokular ausgerüstet ist. Ein Fernrohr kann nie so genau aufgestellt werden, dass es ohne Kontrolle über mehrere Minuten nachführt. Hat man nun das zu fotografierende Objekt im Sucher der Kamera, sucht man sich im Leitfernrohr einen geeigneten Stern, zentriert ihn und behält ihn während der gesamten Belichtungszeit genau im Zentrum des Fadenkreuzokulars. Das geschieht mit der Handsteuerbox des Teleskops, mit welcher ganz feine Richtungsänderungen vorgenommen werden können.
Irgendwann bin ich dann von der Analog- auf die Digitalfotografie umgestiegen. Der Vorteil besteht in kürzeren Belichtungszeiten und man kann am Display sehen, ob eine Aufnahme scharf ist oder eben nicht. Wenn nicht, wird sie gelöscht und noch einmal gemacht.
Ich fotografiere mit einer Canon EOS 10D. Auch das Entwickeln der Filme entfällt jetzt. Die Bilder werden auf den Computer heruntergeladen und können mittels Bildbearbeitungs-Programmen direkt bearbeitet werden. Für die Planetenfotografie besteht eine andere Möglichkeit. Die Aufnahmen werden mit einer Webcam gemacht. Dazu braucht es dann allerdings einen Laptop. Mit der Webcam kann man in sehr kurzer Zeit Hunderte von Aufnahmen machen. Diese Bilder werden am Computer auch mit einem Bearbeitungsprogramm "aufeinander gelegt" und bearbeitet, bis aus diesen Einzelbildern, die man eigentlich nicht anschauen kann, ein fertiges Bild entsteht.